Donnerstag, 3. Juni 2010

Abartige Heuchelei

Über die Personalie Wulff kann man sicherlich viel und gerne streiten, er ist auch nicht mein Freund, aber was die SPD wieder macht, geht eindeutig zu weit.

Wahlverlierer Steinmeier sagt, es wäre unglaublich, dass die Regierungskoalition keinen "überparteileichen Kandidaten" angeboten habe, das sei "schlechter Stil" (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,698646,00.html).
Über Stilfragen in der Politik sollte sich die SPD sowieso sehr zurückhalten, wenn man sich solche integren Persönlichkeiten wie Frau Lügilanti anguckt, die mit einer kaum mehr zu überbietenden Dreistheit den Wählern blank in das Gesicht lügt.
Wo war denn der überparteiliche Kandidat 1999, als Johannes Rau zum Bundespräsidenten gewählt wurde? Hier wurde eine Politikerkarriere eines langgedientem Genossen veredelt und mit dem höchsten Amt im Staate Deutschland gekrönt. Für den Antritt von Rot-Grün, Deutschland in eine neue Zukunft führen zu wollen, zollt gerade das nicht, wenn ein zugegeben verdienter Landesfürst Bundespräsident wird, der z. B. in der Sache WestLB deutlich mehr Dreck am Stecken hatte, als es zeitlebens bekannt wurde. Und wie sehr die Landesbanken heutzutage in der Krise stecken, wissen wir ja auch alle.

Über die Pflicht, "neutrale" Kandidaten einzufordern, kann ich nur mit dem Kopf schütteln: Das wäre natürlich schön gewesen und auch der Kandidat der SPD, Joachim Gauck, ist sicherlich eine gute Wahl, ein herausragender Mann in der Aufarbeitung des DDR-Unrechtsregimes. Aber auch er ist ein ausgewiesener Nicht-Politiker. Und seit seiner Tätigkeit in der Stasi-Auflärung hat er auch nicht mehr wirklch ein Thema von Bedeutung besetzt, von wirtschaftspolitischen Themen mal ganz zu schweigen. Statt selbst auf die CDU zuzugehen, setzt sich die SPD wieder einmal nur trotzig in den Weg und macht schlechte Stimmung.

Welcher Kandidat wäre nach Meinung der SPD denn wirklich parteiübergreifend geeignet gewesen? Vorschläge vor bitte.

Ein möglicher Kandidat wäre in meinen Augen der sehr geschätzte ehemalige Präsident des BVerfG, Herr Prof. Dr. Dres. hc. Hans-Jürgen Papier, gewesen - aber der ist leider von der CSU und damit für die Linke wohl untragbar.

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Zuletzt aktualisiert: 20. Jan, 22:05

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